Wie bereits erwähnt, fand am Dienstag den 12.12.2017 die jährliche Versammlung der Sparte Fußball des BKV Bonn/Rhein-Sieg statt. Eine meist sehr anspruchsvolle Veranstaltung für Körper und Geist. Und da es dieses Jahr nicht anders war, gibt es zum Twitter-Ticker noch ein Protokoll der Veranstaltung aus unserer Sicht, hochgradig subjektiv.
In den letzten Jahren hatte es sich bei manchen Vereinen eingebürgert, an der Veranstaltung mit möglichst vielen Vertretern teilzunehmen (erwünscht sind vom FA-BKV maximal zwei Personen pro Mannschaft). Dementsprechend voll war es im Saal, teils mussten Personen stehen oder auf der Heizung Platz nehmen. Um diesem Schicksal zu entgehen und den Stammplatz im hinteren Eck zu verteidigen, machte sich der Vorstand der Roisdorfer Quellen frühzeitig auf nach Dottendorf. So war der notorische Zuspätkommer Präsident Palm sogar vier Minuten vor der eigentlichen Öffnung des Saals am Vereinsheim des BHTV. Kurz seinen Otto auf die Anwesenheitsliste gemacht, den Stimmzettel abgegriffen und ab ins Eck. Umgehend kam die Bedienung und versorgte die frühen Gäste mit Getränken. Wow, wartet man normalerweise eine Ewigkeit auf seine Getränke! Als dann auch noch im Nachbarraum kostenlos Gulaschsuppe verteilt wurde (für deren Verköstigung man laut offizieller Einladung zwei Stunden einplanen sollte), hätte man den Braten schon riechen müssen: Das wird doch nicht etwa eine völlig problemlose Veranstaltung?
Diese kurze Hoffnung wurde ab 19h zerstört, denn eigentlich hätte nun die Versammlung beginnen sollen. Stattdessen lief eine Präsentation in Dauerrotation. Abwechselnd aufwendige Bilder von Schachfeldern, Basketballkörben und Fußballplätzen auf malerischen Weiden. Dies war wohl der neue Imagefilm des BKV mit kurzer Vorstellung des Aufgabenspektrums. Leider gab es aber keine Erklärung zu der Präsentation, so wirkte das Ganze eher wie eine mehrmalige Generalprobe eines kommenden Vortrages. Einziges Highlight: Das Roisdorfer Klüngel-Logo wurde in der Vorstellung der Vereine des Rhein-Sieg-Kreises genutzt (siehe verpixeltes Foto).
Um 19:17h, kurz nach Übertreten der akademischen Viertelstunde, startete die Veranstaltung. Der Saal war überraschend "normal" gefüllt, neben den Vize Wasserberg war noch ein Platz frei. Diesen verteidigte er durch leichtes Knurren bis zum Ende der Versammlung. Nichtsdestotrotz wurde sich für das zahlreiche Erscheinen bedankt, die gute Resonanz wird als positives Feedback an den Fußballausschuss und den Betriebssport im allgemeinen gewertet. Schmunzelnd erwähnt unser Sitznachbar, dass ein Fernbleiben mit 25,-€ bzw. 15,-€ bestraft wird.
Als einer der ersten Punkte wurde das Stimmrecht festgestellt, beginnend mit dem Großfeld. Also alle Großfeldstimmzettel in die Luft - 22. Wie viele Vertreter haben auf der Anwesenheitsliste unterschrieben: 18! Uiuiui, leichte Differenz, also nochmal die Stimmzettel abzählen: 21. Schon besser, aber nicht perfekt. Daraufhin wurde in mehrere Richtungen ermittelt, bis man sich endlich auf eine gemeinsame Zahl einigte. Das gleiche Spiel dann noch mal im Kleinfeld, grandios.
Zwischendrin der Hinweis, dass Kostas Zorbas jetzt Schiedsrichterobmann ist. Glückwunsch und toi, toi, toi! Zudem wechseln der Fußballausschuss-Vorsitzende Jörg Schmitt und sein "rechtes Ei" (O-Ton Schmitt) Sebastian Hohenlohe in den Vorsitz des BKV. Hier wird wiederrum Hohenlohe der Schaft und Schmitt das Ei. Für die Fußballsparte wahrscheinlich die beste Entwicklung, hat man jetzt zwei waschechte Fußballer auf den höchsten Positionen im BKV. Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg euch beiden! Nachfolger im Fußballausschuss ist Felix Märtens, der bereits in der abgelaufenen Saison viele Aufgaben übernommen hatte. Auch hier herzlichen Glückwunsch und alles Gute!
Top 6 - Wahl des Versammlungsleiters sorgte wieder für etwas Erheiterung. Der obligatorische Versammlungsleiter, der auf Jahrzehnte beschlossen wurde, wurde nicht eingeladen. Na hoppala! Also musste einer der Ehrengäste dranglauben. Der machte seine Aufgabe soweit ganz gut, außer dass er die Enthaltungen vergaß. Aber wer brauch schon meinungslose Schweizer! Der Vorstand des Fußballausschusses wurde aber verdient entlastet. Zur Auflockerung wurde dann die Siegerehrung im Kleinfeld eingeschoben, vielleicht auch damit niemand vorzeitig abhaut.
Auf zum Highlight der Veranstaltung, den Anträgen zur Versammlung. Schon im Vorfeld haben die Anträge für einige Schmunzler gesorgt. Der Fußballausschuss begann gekonnt mit den simpleren bzw. logischeren Anträgen:
Antrag auf Konkretisierung des §3 der Sportordnung
Im Zuge der Öffnung unseres Spielbetriebes für Frauen enstand eine Grauzone hinsichtlich der 32-Jahre Regel. Diese soll u.E. für Frauen nicht gelten. Bedeutet, dass auch im Kreis (DFB) aktive Spielerinnen ohne Alterseinschränkung im BKV mitwirken können.
Sinnvoller Vorschlag, deshalb auch vom Vorstand der Roisdorfer Quellen befürwortet. Wieso sollten uns denn auch die knackigen Dinger vorenthalten werden #metoo #Chauvi #sorry. Wer denkt, wir wären die fiesesten Machos im Raum, dem sei die Meinung eines FA-Mitglieds zum Thema Frauen im Betriebssport ans Herz gelegt: "Inklusion macht den Betriebssport aus"! Knaller, Satz des Abends. Rainer Brüderle gefällt das.
Antrag auf Änderung des §3 der Fußballspielordnung
Wir würden unseren Hobby-Spielbetrieb gerne weiter öffnen und das Mindestalter noch ein kleines Stück herunter setzen. Unseres Erachtens könnten Jugendliche bereits ab dem 16. Lebensjahr mitwirken. (anstatt ab 17). (Ärztliches Attest und Einverständniserklärung der Eltern vorausgesetzt)
Der Antrag wurde angenommen. Die Roisdorfer Quellen haben dagegen gestimmt, eine gewisse Reife gehört zum knallharten Geschäft de Betriebssportes einfach dazu. Uns geht es hier ganz klar um den Menschen hinter dem Fußballer! Nachher bricht noch jemand seine Schullaufbahn ab nur um in der B-Gruppe ein paar tolle Ecken zu schlagen. So nicht! Nils Petersen sei uns allen ein warnendes Beispiel.
Apropos Bundesliga, Vize Wasserberg startete pünktlich den Livestream HSV - Frankfurt. Wieso nicht direkt die Konferenz ausgewählt wurde, bleibt Präses Palm ewig ein Rätsel. Anscheinend gab es technische Probleme... zu fettige Finger. Oder so.
Terminliche Anpassung der BKV-Saison (Sommer bis Sommer) -> analog Kreis/BuLi
Die Saison startet im Januar und endet im Dezember. Das führt dazu, dass bei schlechtem Wetter am Anfang vielleicht einige Spieler, die nur semi motiviert sind, noch nicht so Feuer und Flamme sind. Das gleiche gilt für das Jahresende, wenn es für viele Vereine um nichts mehr geht. Da gibt es leider auch sehr viele, die dann lieber im Warmen sitzen oder was anderes machen. Daher plädieren wir für einen Wechsel in den normalen Ligamodus von Sommer bis Sommer, wie alle anderen Ligen in Deutschland auch. Das hätte den Vorteil, dass es in der warmen Jahreszeit losgeht, und wenn es kälter wird, viele aber vielleicht mit Ambitionen mitten in der Saison stecken, mehr Spieler motivieren können.
Grandios! Dann hätten wir das nächste halbe Jahr frei, gar nicht so schlecht will man meinen. Trotzdem waren die Roisdorfer Quellen klar gegen eine Anpassung an die Bundesliga. Das ist doch unser einziges Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Bundesliga, sonst ist ja fast alles identisch. Ok, wir haben noch keinen bekackten Videobeweis.
Der Antrag wurde auf Grund von Formfehlern abgelehnt. Die juristische Abteilung der Roisdorfer Quellen bereitet aber schon einen Gegenantrag vor, die Bundesliga an den Spielkalender des BKV anzugleichen. Chancen stehen 50/50, vom Feeling her haben wir ein gutes Gefühl.
Absenkung der 32-Jahre-Regelung (Vereinsspieler) auf 27 Jahre
Zweitens kommt der Punkt, der natürlich jedes Jahr auf der Agenda steht, aber da wir immer dafür sind und die Auswirkungen immer stärker werden, wollen wir es erneut probieren: Die Reduzierung des Alters, ab dem man zwei Pässe haben darf. Wir plädieren für eine Senkung auf ein Alter ab 27 Jahren. Das Argument, was jedes dagegen kommt, ist, dass dann die Cracks den Betriebssport kaputt machen. Das können wir aber so nicht nachvollziehen, da wir nicht glauben, dass jetzt jeder Verein auf einmal 10 Spieler dazubekommt, die jede Woche die Betriebssportliga in Grund und Boden spielt. Außerdem macht das Mannschaftssterben ebenfalls den Betriebssport kaputt. Insofern wäre mit ein paar mehr Spielern, die dann den Vereinen weiterhelfen könnten, ein besserer Spielbetrieb gewährleistet, was wohl im Sinne aller ist. Und wenn eben ein paar sehr gute Spieler dabei sind und vielleicht das ein oder andere Spiel anders ausgeht, als die Tabellensituation das vermuten lässt, dann können wir nur feststellen, dass das auch so oft genug vorkommt. Allemal besser, als ständig ausfallen zu lassen. Außerdem hätte man dann auch nicht mehr das Problem, dass man darauf achten muss, dass jemand betrügt.
Same shit different day. Jedes Jahr ein neuer Versuch, das Mindestalter herabzusetzen. Auch dieses Jahr wieder erfolgreich abgewehrt (auch dank der Roisdorfer Quellen). Hier ist besonders eine geistreiche Wortmeldung eines Vereinsvertreters zu nennen. Er merkte an, dass in den vorherigen Anträgen ja schon (mehr) Frauen und jugendlichere Spieler zugelassen wurden. Jetzt könnte man doch nicht mit dem Antrag dafür sorgen, dass diese Gruppen komplett abgeschossen werden. Sehr fürsorglich der Herr.
Der spontan Eingereichte Antrag vom Präses Palm, endlich auf die SKY-Konferenz zu schalten, wurde dann doch noch intern umgesetzt. Ein versöhnlicher Augenblick. Genauso wie die Siegerehrung im Großfeld. Taxi Bonn wurde, dank der von der BSG Roisdorfer Quellen eingeführten Regel des Direkten Vergleichs, punktgleicher Meister am letzten Spieltag. Das nicht erwartete Dankeschön blieb aus, dafür wird uns bestimmt bei der nächsten Fahrt das Beförderungsentgelt erlassen. Auch hier arbeitet das Justiziariat an einer Verschriftlichung.
Der Abend endete leider mit einem sehr unschönen Augenblick... für den Präses Palm. Vor der Veranstaltung wurde von jedem Vereinsvertreter die bisherige Tätigkeitsdauer für seinen Verein erfragt. Präses Palm guckte kurz auf seinen linken Unterarm, zählte die eintätowierten Striche für jedes Jahr, erschrak selbst über die Dauer und gab dann eine Elf zum Protokoll. Der kritische Blick vom Fußballausschuss hätte ihn schon skeptisch werden lassen. Anscheinend wurde ihm diese Zahl auf Grund seines kindlichen Äußeren nicht zugetraut. Oder man hielt ihn für besoffen. Trotzdem ließ man ihn erst Mal im Glauben, seine Angabe so vermerkt zu haben.
Als dann die Ehrung der dienstältesten Vereinsvertreter, bei einer Dauer von acht Jahren startend, begann, war die Hoffnung im Roisdorfer Lager enorm. Elf ist doch größer als Acht, es sind immerhin zwei Ziffern. Dieser Anfangsverdacht wurde umgehend vom Vize in der Taschenrechnerapp überprüft und verifiziert. So rückte sich Palm seinen Stuhl zu recht, um völlig überrascht hoch zu schnellen. Eine Rede mit Lobhudeleien für jeden ehemaligen Mitspieler und einen ausführlichen Werdegang vom Antifußballer zum Antifußballer in Vorstandsposition, lag wie immer in der Hosentasche parat. Doch so weit kam es glücklicherweise nicht. Seine elf Jahre wurde gekonnt ausgespart und der nächste Vertreter geehrt. Mit verschränkten Armen und grummeligem Murmeln meisterte er diese höchst unangenehme Situation wie ein Sextaner. Anscheinend war es nicht sein erstes Erlebnis dieser Art.
Den möglichen Gewinn, ein Derbystar Ball im Retro-Look, hätten wir eh über'n Zaun gebolzt. Alles gut! Die Gulaschsuppe war lecker, für Biernachschub wurde umgehend gesorgt und sowohl die SGE als auch der BVB haben gewonnen. Wir freuen uns auf die nächste Spartenversammlung.